Aktuell beschäftigt die FEWD insbesondere die Ausweitung des Ethikunterrichts für Polytechnikum und Berufsschule

Hierzu besonders relevant das SPÖ-Neos Koalitionsprogramm in Wien. Dort auf Seite 43 der Punkt:

● Pilotprojekt Ethik und Zusammenleben: Da die Stadt Wien keinen Ethikunterricht in den Lehrplan aufnehmen kann, werden in einem Pilotprojekt die inhaltlichen Aspekte des Ethikunterrichts in der Pflichtschule erarbeitet. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Polytechnischen Schule. Das Pilotprojekt (Seite 44 ff.) „Ethik & Zusammenleben“ ermöglicht den Heranwachsenden, sich über ein gemeinsames Wertefundament auszutauschen, das über die eigene Wertehaltung hinausgeht und für ein tolerantes Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft entscheidend ist. In einer engen Verzahnung mit der „Politischen Bildung“ in den Schulen erleben Jugendliche ihre Möglichkeiten und Verantwortung als aktive Bürger_innen einer freien und solidarischen Stadtgesellschaft. In einem weiteren Schritt wird bis 2025 das Angebot auf die Berufsschulen ausgeweitet. 

 

In den Rahmenlehrplänen für Lehrberufe finden sich oftmals unter Punkt IV. BESONDERE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE FÜR DEN PFLICHTGEGENSTAND POLITISCHE BILDUNG der nachfolgende Text. Dieser kann ohne all zu viele Adaptierungen als Paradebeispiel für die Grundlagen einer modernen politischen Ethik gelten.
Siehe:

IV. BESONDERE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE FÜR DEN PFLICHTGEGENSTAND POLITISCHE BILDUNG Im Vordergrund des Unterrichts stehen die Identifikation mit Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaatlichkeit sowie die Förderung des Interesses an Politik und an politischer Beteiligung. Die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Geschehen ist vor das Faktenwissen zu stellen. Begegnungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem öffentlichen Leben sind zu fördern. Die Unterrichtsgestaltung ist auf die Entwicklung einer (selbst-) kritischen Haltung gegenüber gesellschaftlichen Weltanschauungen, den Aufbau eigener Wertehaltungen, die Förderung der Fähigkeit zur selbstständigen Beurteilung von politischen Sachverhalten sowie die Entwicklung von Toleranzfähigkeit auszurichten. Breiter Raum ist dem Dialog zu geben. Was in Gesellschaft und Politik kontrovers ist, ist auch im Unterricht kontrovers darzustellen. Unterschiedliche Standpunkte, verschiedene Optionen und Alternativen sind sichtbar zu machen und zu diskutieren. Lehrerinnen und Lehrer haben den Schülerinnen und Schülern für gegensätzliche Meinungen ausreichend Platz zu lassen. Unterschiedliche Ansichten und Auffassungen dürfen nicht zu Diskreditierungen führen; kritisch abwägende Distanzen zu persönlichen Stellungnahmen sollen möglich sein. Auf diese Weise ist ein wichtiges Anliegen des Unterrichts, die Schülerinnen und Schüler zu selbstständigem Urteil, zur Kritikfähigkeit und zur politischen Mündigkeit zu führen, umzusetzen. Die Fähigkeit, Alternativen zu erwägen, Entscheidungen zu treffen, Zivilcourage zu zeigen und Engagement zu entwickeln, ist zu stärken. Zeitgeschichtliche Entwicklungen sind unter Beachtung der Bedeutung der historischen Dimension der zu behandelnden Themenbereiche, insbesondere der Demokratie und Menschenrechte, in den Unterricht zu integrieren.

Quellen: DOWNLOADS  LEHRPLÄNE: BERUFSSCHULEN
www.abc.berufsbildendeschulen.at/downloads/